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 Jûdô

Unter Jûdô (柔道) versteht man heute eine von Kanô Jigoro (嘉納治五郎) auf Basis des Jûjutsu (柔術) entwickelte und modernisierte Kampfsportart, die seit 1974 olympische Disziplin ist und weltweit von mehreren Millionen Menschen aktiv als Breiten- und Leistungssport praktiziert wird. Die genaue Bezeichnung der von Kanô Jigoro entwickelten Kampfkunst ist Kôdôkan Jûdô (講道館柔道), Jûdô (柔道) setzt sich aus zwei sino-japanischen Schriftzeichen (Kanji (漢字)) zusammen, der Silbe (柔) welche auch yawarakai gelesen wird und „weich“ bedeutet, sowie der Silbe (道) welche auch Michi gelesen wird und „Weg“ bedeutet, daher ist die gebräuchlichste Übersetzung für Jûdô „weicher Weg“. Unter dem Gesichtspunkt, dass Jûdô als innere Kampfkunst betrachtet werden kann, da der Schwerpunkt auf der technischen und charakterlichen Selbstperfektionierung des Ausübenden liegt, was im Gegensatz zum Jûjutsu welches aufgrund der Betrachtung als Selbstverteidigung, als eine äussere Kampfkunst betrachtet werden kann, lässt sich Jûdô im Hinblick auf seine technischen Prinzipien und sein technisches Repertoir auch als „Weg des Nachgebens“ beschreiben, da man die Bewegungsenergie des Partners aufnimmt und weiterleitet.

Ursprünglich umfasste die Kôdôkanryû (講道館流) noch Techniken mit der japanischen Helebarde (Naginatajutsu (薙刀術)), Schwertkampftechniken (Kenjutsu (剣術)) sowie Selbstverteidigungstechniken (Goshinjutsu (護身術)).

Die Entwicklung des Kôdokan Jûdô wird als Beginn des modernen Bûdô (武道) gesehen. Kanô Jigoro wurde 1860 im Bezirk Mikage (御影) der Stadt Kôbe (神戸) in der Präfektur Hyôgo (兵庫) geboren. Er erlebte in seiner Kindheit das Ende der Shogunats-Regierung (Bakufu (幕府)) und damit das Ende der Ära des japanischen Kriegeradels mit. Schon als Kind war er sehr an den Kampfkünsten interessiert und stets um einen Lehrmeister bemüht, jedoch weder sein eigener Vater, noch in den alten Kampfkünsten ausgebildete Freunde der Familie waren gewillt ihn zu unterrichten. Man sagte ihm einfach immer, dass dies schlicht nicht nötig sei, was wohl auch der aktuellen Situation unter westlichem Einfluss geschuldet war in der sich Japan, nach der durch die USA militärisch erzwungenen Landesöffnung unter Commodore Perry, befand.

Kanô kam bei seiner Suche nach einem Lehrmeister zunächst zu Fukuda Hachinosuke (福田八之助) welcher beruflich als Chiropraktiker aktiv war. Unter Fukuda wurde Kanô Jigoro in 4.Generation in Tenjin shinyôryû Jûjutsu (天神真楊流柔術) unterwiesen.

*Der Stammbaum zeigt nur die direkte Linie vom Silgründer Iso Mataemon Masatari zu Kanô Jigoro.

Nach dem Tod von Fukuda Hachinosuke kam Kanô ab 1881 dann zu seinem zweiten Lehrmeister Îkubo Tsunetoshi (飯久保恒年) der ihn in 5.Generation in Kitôryû jûjutsu (起倒流柔術) unterwies.

*Der Stammbaum zeigt die Linie von Ibaraki Sensai Toshifusa (Kitôranryû (起倒乱流)) über Terada Kanemon Masashige (Stilgründer Kitôryû) zu Kanô Jigoro.

Jedoch blieb dies nicht der einzige Einfluss auf Kanô, er war stets darum bemüht, mehr Wissen über die alten japanischen Kampfkünste anzuhäufen, so sammelte er alte Schriften und strebte auch nach Gründung des Kôdôkan (講道館)1882 weiteren Austausch mit anderen Schulen des Jûjutsu an und lud Repräsentanten der alten Stile für Kata (形) -Demonstrationen und Randori (乱捕) -Übungen zu Seminaren bzw. gemeinsamem Training ein.

Belegbar sind hierbei unter anderem der Austausch bzw. Kontakt mit der Kitôryû (起倒流), Takenouchi santôryû (竹内三統流), Ryôi shintôryû (良移心頭流), Shibukawaryû (渋川流), Tenjin shinyôryû (天神真楊流), Takenouchiryû (竹内流), Jikishinryû (直信流), Yôshinryû (楊心流), Tobariryû (戸張流), Kitamadoryû (北窓流), Keishiryû (警視流).

Die Techniken im heutigen Kôdôkan Jûdô gliedern sich in Wurftechniken (Nagewaza (投技)) und Bodentechniken (Katamewaza (固技)). Die Wurftechniken untergliedern sich weiter in Handwürfe (Te waza (手技)), Hüftwürfe (Koshi waza(腰技)), Fusswürfe (Ashi waza (足技)), Selbstfallwürfe (Sutemi waza (捨身技)) und seitliche Selbstfallwürfe (Yoko sutemi waza (横捨身技)). Die Bodentechniken untergliedern sich in Haltetechniken (Osaekomi waza (抑込技)), Würgetechniken (Shime waza (締技)) und Hebeltechniken (Kansetsu waza (関節技)). Basierend auf den einzelnen Techniken gibt es noch komplexe Formen (Kata (形)).

Es gibt ca. 65 Wurftechniken von denen 40 als die grundlegenden Basistechniken in 5 Stufen, der Gokyô (五教) untergliedert sind.

 

Artikel in bearbeitung (Updates folgen)

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